MS Jura – Das Abenteuerschiff
Die meisten Gäste der Attila haben auf ihrer Fahrt über die drei Seen ein besonderes Schiff gekreuzt: das MS Jura. Ehemals ein modernes Passagierschiff, bietet es nun seit bald 30 Jahren Fahrten mit Übernachtungsmöglichkeit an. Die meisten Gäste sind Schulklassen, Behinderten-Institutionen, verschiedene Themen-Lager oder auch Private. Da das Projekt MS Jura nicht selbsttragend funktionieren kann, sind Sponsoren und auch Gönner stets sehr willkommen! Wir haben den Schiffsführer David Weber getroffen und mit ihm über das Projekt gesprochen.
David Weber, kannst du dich kurz vorstellen?
Ich bin einer der Schiffsführer des MS Jura und kümmere mich zusammen mit den anderen Crewmitgliedern und Genossenschaftern um den technischen Unterhalt. Meine Ausbildung zum Matrosen und später zum Kapitän absolvierte ich auf dem Rhein, wo ich als Schiffsjunge begann. Vor ungefähr 25 Jahren wurde ich angefragt, ob ich das MS Jura fahren möchte. Ich fand das Projekt sofort eine coole Sache und bin seither mit einigen Unterbrüchen auf dem Schiff tätig. Ich bin also hier hängen geblieben (lacht).
Wie sieht dein Tagesverlauf auf der MS Jura aus?
Im Moment bereite ich das Schiff auf den Winter vor. Die Saison ist zu Ende. Ansonsten fahre ich unsere Gäste über die drei Seen, dorthin wo sie hinwollen. In solchen Zeiten bin ich 24 Stunden auf dem Schiff, da unsere Gäste auch hier übernachten. Da ich mich zudem um den technischen Unterhalt dieses alten Schiffes kümmere, ist mein Engagement ziemlich hoch. Das heisst aber nicht, dass ich viel verdienen kann. Unser Projekt ist nicht gewinnorientiert, die Löhne eher tief. Alle, die unserem Gönnerverein beitreten, helfen uns enorm. Daher seid alle herzlich willkommen im Gönnerverein!
Kannst du uns das MS Jura etwas näher beschreiben?
Das MS Jura war bereits 1932 im Einsatz, als das erste Diesel-Schraubenschiff auf den Schweizer Seen. Damals gehörte es zur BSG-Flotte und galt als topmodernes Schiff. Nun braucht es verständlicherweise viel Zeit und Engagement, um es in Form zu halten. So muss man zum Teil das halbe Schiff auseinander bauen, um manche Schäden beheben zu können. Es ist viel komplizierter gebaut als moderne Schiffe. Ich kann diese Arbeiten ausführen, da ich bereits als 16-jähriger auf dem Rhein gelernt habe, auch alte Schiffe zu unterhalten und restaurieren. Zudem haben wir in unserem Team auch eine Bootsbauerin.
Das MS Jura ist nicht mehr Teil der BSG-Flotte, sondern fährt unter privater Flagge. Wie sieht das Angebot heute aus? Wer sind eure Gäste?
Unsere Gäste sind vor allem Schulklassen, welche ihre Landschulwochen auf dem Schiff verbringen, oder auch verschiedene Institutionen, auch solche die sich um Menschen mit einer Beeinträchtigung kümmern. Zudem ist es ein sehr attraktives Angebot für Themenwochen wie WWF-Lager, Piratenlager oder auch Pfadilager. Und wenn wir nicht ausgelastet sind, kann das Schiff auch von Privaten für Familienferien oder an Wochenenden für Geburtstage, Hochzeiten oder Seminare gebucht werden. Es ist dann eine grosse Privatjacht. Attraktiv ist sicherlich, dass man auf dem Schiff übernachten kann. Es hat Kapazität für 60 Personen und bietet 26 Schlafplätze. Allerdings nicht so exklusiv und komfortabel wie auf der Attila. Unser Schiff hat 2 Schlafräume, bietet also ein Gruppen-Feeling.
Was schätzen die Gäste besonders während ihren Ferien auf dem MS Jura?
Das Gesamtpaket ist sicherlich sehr interessant und macht sehr grossen Spass. So können die Gruppen wählen, wo sie hinwollen. Natürlich immer unter Berücksichtigung von Wind und Wetter. Schulklassen haben oft Schwerpunkte, wollen zum Beispiel einen Bootsbauer besuchen, einen Fischer begleiten oder das Kraftwerk in Hagneck sowie das Pfahlbauer-Museum in Neuenburg betrachten. Sind es Abschlussklassen, geht es eher ums Chillen und Geniessen. Es läuft immer etwas auf dem Schiff, man kann zudem in verschiedenen Buchten baden gehen, was sowieso immer ein Highlight ist. Man ist immer am Wasser, das ist einzigartig. Auch das Schiff selbst ist jeweils eine besondere Attraktivität. Da es je nach Gruppe doch eher eng wird, gibt es jeweils eine super Grundstimmung. Man kann ja nicht schnell abhauen, sondern muss miteinander auskommen.
Du verbringst 24 Stunden mit diesen Gruppen, wirst dadurch also auch zum Lagerleiter?
Ja, in der Tat werde ich zum Teil automatisch auch zur Leiterperson, da ich mich aktiv und intensiv an diesem Leben beteilige und Teil der ganzen Gruppe bin. Meistens ist dies eine sehr schöne und spannende Erfahrung, es kann aber ehrlich gesagt auch anstrengend werden, da ich wenig Privatsphäre habe. Aber alles in allem ist es eine sehr coole Sache!
Du fährst mit dem MS Jura und den Gästen über alle drei Seen. Welche Region gefällt dir am besten?
Das ist verschieden und hängt sehr stark mit meinem persönlichen Befinden zusammen. Momentan gefällt mir der Murtensee sehr gut, weil er so ruhig ist. Es hat grundsätzlich sehr wenig Verkehr, sehr schöne Strände und nie grossen Wellengang, was für einen Kapitän sehr angenehm ist. Grundsätzlich gefällt mir aber der Bielersee am besten. Brauche ich mehr Action und Abenteuer, bevorzuge ich den Neuenburgersee. Dasselbe beobachte ich bei unseren Kunden. Das Schöne ist, dass wir auf ihre Bedürfnisse eingehen können und unsere Route dementsprechend anpassen.
Würde es dich auch interessieren, mal die Attila zu fahren?
Das habe ich bereits! Es ist ein attraktives Boot und eine interessante Ergänzung zum Angebot auf den drei Seen. Das MS Jura ist eher für junge, unkomplizierte Gäste, welche das Jugendherberge-Feeling suchen. Die Attila bietet eine völlig andere Atmosphäre mit Hotelzimmern, Lounge etc. Jedenfalls haben wir uns gut arrangiert und bewegen uns ja beide in dieser wunderschönen Region.
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